Gedenkstätte Bergen-Belsen

Gedenkstättenkonzept


Der minimalistische neue Ort gewährleistet durch seine demonstrative Zurückhaltung die persönliche Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Durch die sparsame Kombination der Elemente erhält der Ort seine Expressivität. Dynamische Prozesse, in die der Besucher eingebunden wird, werden in Gang gesetzt. Durch den Verzicht auf gebaute Wege wird der Weg der Erinnerung nicht vorgegeben. Der Besucher muss sich die gewünschten Informationen weitgehend selbst erarbeiten.

Die Dimension des ehemaligen Lagers wird mit einfachen Mitteln verdeutlicht.

Das Konzept hat sich nicht selbst zum Thema. Der Ort erhält seine Intensität durch Reduktion.

Neue Elemente werden sichtbar als neue Schicht auf das Gelände aufgelegt, Relikte gesichert, historische Orte und Bezüge markiert, nicht rekonstruiert.


Die Gedenkstätte erstreckt sich über die gesamte Lagerfläche, der Friedhof ist ein Teil von ihr.

Der über Jahrzehnte gewachsene Baumbestand wird als Bestandteil der Geschichte des Lagergeländes begriffen.

Einige wichtige Orte wie z.B. die Entlausung als Ort des Identitätsverlustes werden primär freigelegt. Relikte, die im Laufe der weiteren Erforschung freigelegt werden, können in das Konzept eingebunden werden.

Der vorhandene Wald zwischen Lagergelände und der L298 wird in einem Teilbereich mit dem Ziel entfernt, die Lagerfläche in ihren Dimensionen auch nach außen erkennbar zu machen und die Geschichte des Ortes im täglichen Leben ins Bewusstsein zu rufen.

KIRK+SPECHT landschaftsarchitekten

2-phasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb

Auslober: Land Niedersachsen

Architekt: Rathke Architekten, Berlin

Februar 2003


2. Phase